Sigurd, der ritterliche Held
Auch Sigurd ist eine Kreation von Hansrudi Wäscher. Er erschuf diese Figur 1953 für den Lehning Verlag. Sigurd bewohnt die Burg Eckbertstein, seine Abenteuer bestreitet er mit seinen Freunden Bodo und Cassim. Der große Widersacher von Sigurd ist Ritter Laban. Von den Abenteuer-Figuren Hansrudi Wäschers ist Sigurd wohl der bekannteste. Auch er stammt aus der ersten Arbeitsphase Wäschers beim Lehning Verlag 1953, hat aber die anderen Comics als auch den Lehning Verlag überlebt und erscheint noch heute mit neuen Abenteuern. Hansrudi Wäscher aber zeichnet schon länger nicht mehr.
Herausragendes Merkmal des Ritters Sigurd von Eckbertstein ist seine immer korrekt gestylte blonde Haarmähne, eigentlich eine Haartolle ähnlich der zeitgleichen Rock’n Roll Mode. Sie scheint nie in Unordnung zu geraten.
Im Zeitraum vom Oktober 1953 bis in den Februar 1960 veröffentlichte der Lehning Verlag 324 Sigurd-Piccolos. Noch im Juni 1958 startete der Verlag mit insgesamt 257 Großbänden, welche bis zur Insolvenz 1968 erschienen. Bis zur Nummer 124 wurden allerdings die ab 1953 erschienen Piccolo-Heftchen nachgedruckt, erst ab Nummer 125 erschienen neue Sigurd-Abenteuer. Ab August 1961 legte der Verlag eine 2. Serie auf. Sie reichte bis in den April 1963 und umfasste 87 Ausgaben. Diese 2. Serie bestand aus gekürzten Recovers der 1. Serie. Im Jahre 1965 erschien ein Sigurd-Sonderband. Sigurd-Abenteuer wurden allerdings auch in anderen Reihen des Verlages, „Bild Abenteuer“ und „Piccolo-Sonderband“ publiziert.
Nach der Insolvenz des Lehning Verlages 1968 wurde die Piccolo-Serie im Jahre 1980 vom Norbert Hethke Verlag übernommen. Zuvor wurden jedoch noch einmal im Jahre 1976 die Großbände 125 bis 144 vom Melzer Verlag nachgedruckt und veröffentlicht. Der Hethke Verlag brachte ab 1991 Hardcover-Sonderbände heraus. Nur die ersten 14 Sonderbände waren wirklich neu, alles andere waren Nachdrucke.
Ab 1993 wird allerdings eine 3. Serie im Piccolo-Format herausgegeben, an welcher Hansrudi Wäscher anfangs noch als Zeichner beteiligt war.
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Fulgor
Oktober 1st, 2016 at 16:53
Vielen Dank für diesen schönen Artikel. Obwohl Sigurd die absolute Nummer Eins von Lehning war und fast während der gesamten Comiczeit des Verlag von 1953 bis 1968 erschien, erhält er fast alle wesentlichen Informationen.
Nur zwei kleine Ergänzungen: Sigurd fiel nicht nur durch die angesprochene blonde Haartolle auf, sondern auch durch schwarze Strähnen, die sich mittig darin befanden. Die angesprochene II. Sigurd-Piccoloserie über 87 Hefte hatte etliche neu gezeichnete Cover, die sie für den Sammler reizvoll macht.
@Karl Biemel: Empfehlungen sind da schwierig. Bei den Sammlern ist es so, dass es sich hier um Menschen handelt, die in den 1950er oder 1960er Jahren Kinder waren, d.h. die meisten sind mittlerweile Renter und sofern sie sich die Hefte als Erwachsene weiter begeistern konnten haben die meisten ihre Serien längst komplett. Die meisten suchen nur noch Hefte zum Austauschen (d.h. in ihrer Sammlung befindet sich ein schlechter erhaltenes und sie möchten dafür ein gut erhaltenes erwerben).
Damit wären wir übrigens bei einem ganz wichtigen Kriterium, dem Zustand. Sammler wollen möglichst nur sehr gut bis gut erhaltene Hefte. „Sehr gut“ bedeutet nicht „dem Alter entsprechend gut erhalten“, sondern wenn und ab, dass es sich nur geringfügig von einem neu erschienen Heft unterscheidet. Nur das rechtfertigt die z.T. hohen Preise (sieht man einmal von Raritäten ab). Bei einer Comic-Versteigerung habe ich beispielsweise erlebt, dass nagelneue Hefte der II. Sigurd-Piccoloserie für 60-70 DM verkauft wurden (der Letterer hatte sich seinerzeit nicht für die Hefte interessiert und seine ungelesenen Belegexemplare schön verpackt in einem Kleiderschrank aufbewahrt, dort wurden sie bald drei Jahrzehnte später nach seinem Tod gefunden) so vorgefunden. Das gleiche Hefte mit deutlichen Gebrauchsspuren wollte auf der Versteigerung nicht einmal jemand für 1 DM haben.
Falls du die Hefte komplett verkaufen möchtest und keine vollständigen Serien dabei sind, könntest du sie an einen Comic-Händler verkaufen. Im jährlich erscheinenden Comic-Preiskatalog findest du die Namen vieler Händler. Der Comic-Preiskatalog enthält auch genaue Beschreibungen zur Zustandsbewertung.
Selbstverständlich wollen oder besser müssen die Händler einen Gewinn machen und werden dir -bis auf gefragte Raritäten- keine am Katalogwert angenäherten Preise zahlen. Wenn die Hefte in schlechtem Zustand sind, kannst du leider sogar zufrieden sein, wenn sie dir einen bescheidenen Obulus entrichten. Aber auch die Sammler von heute suchen speziell Schnäppchen. Denn die Sammler, für dies es Kindheitserinnerungen sind, findest du aus obigen Gründen nicht mehr.
Juli 27th, 2012 at 13:16
Hallo und einen schönen guten Tag,
meine Frage wäre,ob Sie mir einen Sammler empfehlen könnten wo ich meine Comics von Sigurd,Silberpfeil,Raka und Kinowa verkaufen kann!
Würde mich freuen
MfG
Karl Biemel