Alte Blechdosen
Blechdosen als Mittel der Reklame
„Prächtigen Schnurrbart in vier Wochen erhalten! Herr H. Becker in Bochum schreibt: Vor nicht langer Zeit ließ ich mir von Ihnen eine Dose Ihres Bartwuchsmittels Novella No.II schicken, und wie viele Mittel, so betrachtete ich auch Ihr Novella zunächst mit Misstrauen, die Erfahrung hat mich jedoch etwas anderes gelehrt! Schon nach einigen Tagen war ein Erfolg zu sehen, und nach vier Wochen war der prächtigste Schnurrbart erreicht. Der Erfolg ist schon deshalb äußerst groß, weil sich bei mir trotz meiner 28 Jahre, vor dem Gebrauch von Novella, noch keinerlei Bartwuchs zeigte. Ich werde Sie aus Dankbarkeit überall empfehlen, auch können Sie dieses mein Schreiben veröffentlichen…“
Auf diese Weise wurde vor über einhundert Jahren, um die Jahrhundertwende, das Bartwuchsmittel Novella No.II beworben. In der Hoffnung, dass ihnen in kurzer Zeit der zu damaliger Zeit beliebte und standesgemäße Schnurrbart wachse, kauften sich dieses „Wundermittel“, welches in einer bunt lithografierten Dose aus Weißblech angeboten wurde. Die jungen Herren jener Zeit gingen mit dem Verpackungsmaterial nicht anders um, als wir heutzutage; nach Gebrauch wurde es entsorgt!
Natürlich dachte kein Mensch daran, dass diese Blechdöschen und Blechdosen einmal das Interesse von Sammlern erregen könnten. Die Reklame der damaligen Zeit, ab der Gründerzeit, als sich die Wirtschaft entwickelte, Firmen gegründet wurden, die Lithografie entwickelt wurde, alles im Zuge der industriellen Revolution, welche Mitte des 19. Jahrhunderts von England nach Deutschland herüber schwappte, stellt sich für uns heute in seiner ganzen Verschnörkeltheit einfach prächtig und schön anzusehen dar; für die Menschen des Kaiserreiches mit seinen historistischen Dekoren und der darauffolgenden 20er und 30er Jahre war es bald Alltag. So war nun einmal die Reklame zu jener Zeit. Die bunte Reklame zierte allerdings nicht nur Blechdosen, sondern auch anderes Verpackungsmaterial aus Pappe, Pappmaché, Glas oder Papier. Sie war auch auf Litfaßsäulen, in Zeitschriften und auf Plakaten, Werbekarten oder Ansichtskarten abgebildet. Übrigens soll die erste Blechdose aus Weißblech im Jahre 1810 vom Engländer Durand produziert worden sein. Die Engländer trieben auch die Offset-Technik voran, welche das vielfältige Bedrucken nicht nur dieser Dosen, sondern zum Beispiel auch von Blechspielzeug, erlaubte.
Alte Blechdosen als Werbeträger sind heute im Zeitalter von Kunststoff und Plastik ein beliebtes Sammelgebiet. Dadurch, dass viele der alten Blechdosen entsorgt wurden, sind einige dieser Werbeträger heute nur noch selten aufzufinden. Sie haben ihre entsprechenden Preise. Der Siegeszug der Blechdosen war allerdings nicht vorstellbar ohne die Erfindung des Steindruckes, der Lithografie. Vorreiter bei der Verpackung in Blechdosen waren die Zigaretten-, Pfeifen- und Tabakindustrie, die Pharmaindustrie sowie Kekshersteller und Kaffee- und Teefabriken.
Blechdosen als ideale Behältnisse zur Aufbewahrung
Die bunt lithografierten Blechdosen wurden in allen möglichen Geschäftszweigen verwendet, sei es im Bereich der Kosmetik, der Körperpflege, der Drogerieartikel, als Tabakdosen für Pfeifen, als Bonbonbehälter, als Behälter für Münzen, Geldscheine, Schmuck, Sammelbilder oder sonstigen Nippes.
Bis dahin erhielt man Puder, Cremes, Pulver, Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Salz, Reis, Nudeln sowie viele andere Haushaltsmittel in den damaligen Kolonialwarenläden, Drogerien, Apotheken ausschließlich in loser Form, unverpackt. Die Ware wurde in den Läden aus Säcken, Gläsern, Tüten oder auch Flaschen nach Gewicht oder nach Stückzahlen verkauft. Verpackt wurden sie dann in kleinen Tüten, Kannen oder anderen Behältern, welche man selbst zum Einkaufen mitbrachte, abgegeben. Wer wie ich das Glück hatte, solche alten Kolonialwarenläden noch aus seiner Jugendzeit zu kennen, weiß, wie wir noch in den 60er Jahren mit ein paar Pfennigen oder Groschen in der Hand einzelne Bonbons oder Lutscher, das Stück für 1 Pfennig, lose in kleinen Papiertüten, kaufen konnten. Zehn Bonbons kosteten dann 10 Pfennige, 12 Bonbons entsprechend 12 Pfennige. Es fing allerdings dann schon weit vor der Jahrhundertwende an, dass viele Markenartikel fest abgepackt verkauft wurden. Die alten Blechdosen waren besonders geeignet zum Aufbewahren und Verkaufen von Waren unterschiedlichster Art. Sie waren der beste Schutz für Medikamente und andere sensible Waren, hielten Tabak frisch und waren relativ unempfindlich gegen Stoß, Druck und Temperaturschwankungen. Auch für den Kaufmann wurde es einfacher. Der Inhalt der Blechdosen wurde bald entweder nach Gewicht oder Anzahl bemessen, zum Beispiel konnte der Inhalt 100 Gramm Dragees, 250 Gramm Schokopastillen oder auch 10 „Sport-Cigaretten“, 50 Gramm Pfeifentabak oder auch 50 Gramm Schweizer Pillen sein.
Dass sich überhaupt noch Exemplare auffinden lassen, ist wohl unter anderem dem Aufbewahrungstrieb unserer Altvorderen zu verdanken. Wer von uns hat keine Oma oder Opa in seiner Familie, die die bunten Blechdosen zur Aufbewahrung von Raucherutensilien, alten Münzen, Knöpfen, Flickzeug für Fahrradreifen oder ähnliches in Haushalt oder Werkstatt benutzen!
September 20th, 2017 at 14:24
Hallo. Ich löse meine Blechdosen Sammlung auf. Überwiegend alte Dosen. Bei Interesse bitte anschreiben, ich schicke gerne Fotos.
Juli 1st, 2017 at 17:35
Wer hat Interesse an einer Schneekoppedose aus dem Jahr 1979?
September 13th, 2016 at 15:24
Ich habe lange alte und junge Blechdosen gesammelt.Von der ganz kleinen für Schreibfedern
bis zu großen Keksdosen.
Leider habe ich keinen Platz mehr und die Dosen sind in Kartons in Schränken verstaut.
Wer hat Interesse am Kauf.
Fotos und Zustandsbeschreibungen können zur Verfügung gestellt werden.
Günter Unnasch
Juli 14th, 2016 at 14:09
Welcher Sammler von historischen Blechdosen möchte in unserem Museum eine Sonderausstellung durchführen?
Mai 13th, 2016 at 12:08
Wer hat Interesse an wirklich seltenen und alten
NÜRNBERGER LEBKUCHENDOSEN
Beantworte gerne Ihre Fragen und sende Fotos bei wirklichem Sammlerinteresse
Beste Grüße
H.Schober