Prottengeier, Hans (HPZ)
Eine kleine Geschichte der Firma Hans Prottengeier (HPZ)
Auch die Firma von Hans Prottengeier war in Zirndorf angesiedelt. Zirndorf zählt für mich wie Fürth zum größeren Spielzeugzentrum Nürnberg; ich habe auf der Hauptseite Blechspielzeug darüber berichtet. Neben Prottengeier waren in Zirndorf unter anderem Bolz, Zimmermann, Voit, Wüco und Schuhmann vertreten.
Hans Prottengeier wurde wurde am 11. Dezember 1910 in Zirndorf geboren. Er war gelernter Werkzeugbauer und gründete seine Firma mit einer Handvoll Mitarbeitern im Jahre 1938. Entsprechend seiner Ausbildung nahm er von vielen nahmhaften Blechspielzeug-Herstellern Aufträge zur Herstellung von Werkzeugen zur Produktion von Blechspielzeug an. Während der Kriegsjahre wurde sein Betrieb wie so viele andere in die Rüstungsproduktion eingespannt.
Das HPZ-Auto mit dem ausgestiegenen Fahrer. Auf dem Nummernschild steht HP 001, auf der Rückseite des Autos „Made in Germany“. Das Auto ist lithografiert und mit einer Bremse und Gummireifen ausgestattet. Mittels eines Schlüssels wurde das Uhrwerk aufgezogen.
Nach dem Krieg muss es Hans Prottengeier in den Fingern gejuckt haben. Immer nur Teile und Werkzeuge für andere Blechspielzeug-Hersteller zu produzieren, dürfte ihn nicht voll befriedigt haben. Eine eigene Kreation musste her. Und es musste etwas Besonderes sein! Und es wurde etwas Besonderes! Heraus kam das sogenannte HPZ-Auto, welches nicht nur anhalten konnte, – nein es öffnete sich zudem die Fahrertür, der Fahrer kam kurz heraus, stieg dann wieder in den Wagen und das Auto nahm anschließend wieder Fahrt auf. So etwas hatte es bis dahin nicht gegeben. Hans Prottengeier entwickelte das Auto bereits Anfang der 50er Jahre und ließ es sich im März 1955 in München patentieren. Ein Jahr später, im Jahre 1956, wurde es auf der Spielzeugmesse in Nürnberg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das HPZ-Auto schlug voll ein, wurde ein großer Markterfolg! Das HPZ-Auto wurde anschließend noch nahezu 20 Jahre lang produziert bis etwa 1965. Aber das HPZ-Auto sollte das einzige produzierte Blechspielzeug des genialen Hans Prottengeier bleiben.
Das Bild zeigt den wunderbaren Verkaufskarton des HPZ-Autos. Im Gegensatz zum Auto ist der Karton mit „Made in Western Germany“ beschriftet.
Auch Hans Prottengeier, der 1985 verstarb, musste sich in den 70er Jahren dem Konkurrenzdruck aus dem Fernen Osten beugen und schloss seinen Betrieb im Jahre 1975. Das Auto selbst wird auch heute noch oftmals in unbespieltem Zustand angeboten. Dies hat ganz einfach damit zu tun, dass nach Aufgabe des Betriebes noch hunderte von Exemplaren unverkauft zurückgeblieben waren und erst Jahre später bei Aufräumarbeiten wieder entdeckt wurden. Dies erinnert an die Geschichte mancher heute gesuchter Exponate anderer Blechspielzeug-Hersteller. Das Kürzel HPZ, und hiermit möchte ich schließen, leitet sich natürlich von Hans Prottengeier Zirndorf ab.
Das Bild zeigt das Logo HPZ auf dem Karton des HPZ-Autos von Hans Prottengeier Zirndorf
Dezember 9th, 2009 at 16:59
Ich habe auf dem Flohmarkt ein Blechflugzeug mit Uhrwerk erstanden. Das Flugzeug hat nach hinten klappbare Flügel, ist braun lackiert und ähnelt einer DORNIER KOMET. Gemarkt (Prägung) ist das Flugzeug mit HP, wobei das P im H steht. Könnte sich es dabei um ein Prottengeier Modell handeln?