Mineralien sammeln
Einleitung
Wenn ich 2 oder 3 Generationen zurückblicke, so hatten es damalige Sammler von Mineralien durchaus nicht leicht, an solche zu gelangen. Strapazenreiche Touren waren notwendig, um an die Objekte ihrer Begierde zu gelangen. Einfacher wurde es Ende der 60er Jahre und Anfang der 70er Jahre, als in den Städten nach Pariser Vorbild die ersten Flohmärkte entstanden. Von nun an konnte man Mineralien auf immer mehr Floh- und Trödelmärkten erstehen; hinzu kamen Spezialmärkte und Messen. Wenn man früher zurecht den Mineraliensammler eher unter einer diversen Lehrerschaft vermutete, gelang die Kenntnis und das Wissen über Mineralien in immer weitere Bevölkerungsschichten und führte zu einem Ansteigen der Sammlerzahl. Die flächenhafte Verbreitung des Internets ab Mitte der 90er Jahre verstärkte diese Tendenzen.
Bevor man auf dem Flohmarkt oder im Internet Mineralien kauft, sollte man sich zumindest die wichtigsten Grundkenntnisse über Mineralien aneignen. Es gibt schließlich weit über 2000 verschiedene Mineralien, die über die Welt verstreut mal schwerer, mal leichter aufzufinden sind. So sollte man nicht nur auf den Märkten angebotene Mineralien erstehen, sondern ganz wichtig ist, sich auch die Fundorte der verschiedenen Mineralien anzusehen, denn der Gang zu den Fundorten und die Untersuchung dieser Stellen schärft das Wissen über die Geschichte und Vorkommensbedingungen der gesuchten Stücke. Ganz abgesehen von der Freude, die uns überkommt, wenn wir vor Ort ein schönes Exemplar finden; diese Fundfreude ist doch allemal größer als die Freude über ein zum Beispiel im Internet ersteigertes Stück.
Was sind überhaupt Mineralien?
Unsere Erdkruste baut sich aus Mineralien oder Mineralen sowie Gesteinen auf. Mineralien sind bis auf die Sonderform Bernstein anorganischen Ursprungs; anders sieht es bei Versteinerungen oder Fossilien aus, welche organischen Ursprungs sind. Mineralien oder Minerale sind auch nicht anthropogen, also vom Menschen erzeugt, sie sind in der Regel kristallisiert und besitzen eine feste Struktur. Als Gestein bezeichnet man ein Gemenge von verschiedenen Mineralien.
Entstehung der Mineralien
Wir unterscheiden magmatische Mineralien und Gesteine, sedimentäre Minerale und Gesteine sowie metamorphe Minerale und Gesteine. Magmatische Mineralien entstehen beim Erstarren flüssiger Magma als plutonische Ergebnisse für den Prozess des Erstarrens unterhalb der Erdkruste sowie als Lava beim Erstarren an der Erdoberfläche oder als Auswurf bei Vulkanen. Sedimentäre Mineralien entstehen grob gesagt durch Verwitterung. Die zersetzten Körper werden anschließend durch Wind und Wasser an andere Orte transportiert und dort wieder abgesetzt. Die metamorphen Mineralien und Gesteine sind durch den Einfluss von Druck und Temperatur entstanden. Unter der Einwirkung dieser ungeheuren Kräfte haben sie eine Metamorphose durchlaufen; sie können nun ein anderes Aussehen und auch andere Eigenschaften besitzen.
Draußen in der Landschaft
Mineralien lassen sich überall finden, an Bergen, in Tälern, an Bächen und Flüssen, an Hängen, in Steinbrüchen etc. Nach einer gewissen Zeit weiß ich als erfahrener Sammler, was ich in welcher Landschaft finde. Mit etwas Erfahrung kann ich die Geschichte der Landschaft ablesen, kann die Geschichte zeitlich einordnen und kann die Gesteine und Erdarten benennen, die zum Aufbau der Landschaft beigetragen haben. Geländestruktur und Topografie sagen viel über die Gesteinsart aus, die den Hügel, den Berg, den langgezogenen Rücken gebildet hat oder bei der Bildung Pate gestanden hat. Einen tiefen Blick in die Geschichte lässt auch die Vegetation zu. Die Vegetation ist nichts anderes als das Ergebnis all der Prozesse, welche auf ein Stück Erde, ein Stück Land wirken. Man spricht hier von endogenen und exogenen Einwirkungen, also solchen, die wie Bodenstruktur, Gestein, Wasserzügigkeit von unten oder innen wirken und solchen, die von außen einwirken, wie Düngung, Klima und so weiter. So gibt es grob gesagt Pflanzen, die auf kalkhaltigen Böden wachsen, es gibt solche, welche Basaltböden bevorzugen und es gibt solche, welche sehr karge Böden, feuchte Böden oder auch saure Standorte bevorzugen. Man nennt solche Pflanzen Zeigerpflanzen und dem Sammler von Mineralien stünde es gut an, einige von diesen zu kennen. Vor allem aber empfehle ich, sich vor den ersten Gängen in die freie Natur oder auch auf den Flohmarkt in Museen oder auf Ausstellungen ein Bild von den Mineralien zu machen.
Bestimmung von Mineralien vor Ort
Die Farbe des Striches beim Reiben auf einer rauhen Porzellantafel ist eine gute Möglichkeit zum ersten einordnen von Mineralien. Der Strich hat oftmals eine andere Farbe als die vom Mineral ausgehende Farbe, weshalb man immer solche Porzellantäfelchen mit sich führen sollte, und zwar für hellere Mineralien eine dunkle und für dunklere Mineralien eine helle Tafel aus Porzellan. So haben farblose durchscheinende Mineralien immer einen weißen Strich! Die Tafeln sind bereits in kleinen Größen 5 x 9 cm zu haben und nehmen somit keinen allzu großen Platz beim Transport ein.
Eine weitere Möglichkeit der Bestimmung ist die Ritzhärte. Die Härteskale reicht von 1 bis 10 und wird nach ihrem Erfinder Mohs benannt.
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Die Skala, welche nicht unumstritten ist, ist leicht zu handhaben. Bei der Anwendung helfen uns einige wenige Hilfsmittel, welche wir ebenfalls in unserem Rucksack haben sollten: 1 Taschenmesser, 1 Stück Glas, am besten Fensterglas, eine Geldmünze und unseren Fingernagel. Man kann davon ausgehen, dass heutige bessere Taschenmesser Klingen mit 6er Härte besitzen. Dies bedeutet, dass man mit einem guten Messer die Mineralien mit den Härtestufen 1 bis 6 ritzen kann. Das Stück Glas besitzt die Härte 4 und kann erst die Mineralien ab Härte 5 nicht mehr ritzen. Das Geldstück mit Kupfergehalt besitzt die Härte 3, kann also die Mineralien ab Härtestufe 4 nicht mehr ritzen. Schließlich besitzen wir noch unseren Fingernagel am Daumen mit der Härte 2. Die Ritzproben sollte man an noch nicht verwitterten Stellen vornehmen; verwitterte Mineralien sind einfach weicher.
Ein gutes Hilfsmittel zur Bestimmung ist des Weiteren der Glanz der Stücke. So besitzen Metallmaterialien einen sogenannten Metallglanz, Talk aus unserer Tabelle besitzt dagegen einen charakteristischen Seidenglanz. Der Diamant besitzt den typischen Diamantglanz. Neben dem Glanz kann noch in durchscheinende, durchsichtige und selbstverständlich undurchsichtige Mineralien differenziert werden.
Weiteres wichtiges Hilfsmittel zur Identifizierung der Mineralien ist die Bruchfläche. Diese kann glatt sein oder muschelig oder auch splitterig. Muschelige Brüche erinnern an die Oberfläche von zum Beispiel Herzmuscheln. Typisch für dieses Beispiel sind die Bruchflächen bei Glas. Unter splitterig kann man als Anfänger alle unebenen rauhen und faserigen Brüche subsummieren.
Mit dem Bruch in Zusammenhang steht die Spaltbarkeit des Materials; wir unterscheiden hier in sehr vollkommen, vollkommen, gut, deutlich, undeutlich und angedeutet. Sehr vollkommene Spaltbarkeit bedeutet, dass die Mineralie in verschiedenen Ebenen spaltbar ist und die Bruchfläche glatt und glänzend ist.
Vergesellschaftung von Mineralien
Viele der von uns gesuchten Mineralien treten in der Natur nicht einzig oder isoliert auf. Als Beispiel möchte ich auf die Zinkblende verweisen, die häufig mit Pyrit und Wurtzit vergesellschaftet ist. Gerade verwandte Arten treten oftmals in einer Union, einem Verband, auf. So findet man oft auch die verschiedenfarbigen Kupfermineralien eng beisammen.
Erscheinungsformen
Wenn auch die kristalline Form die charakteristischste Eigenschaft ist, können die Minerale natürlich auch massig, drahtig oder auch blättrig auftreten. Oftmals kommt ein Mineral als sogenannter Anflug vor. Dies bedeutet, dass ein Mineral von einem anderen wie mit einer Haut überzogen ist. Ein Mineral kann darüber hinaus glitterig, tafelig, knollig, faserig, stengelig oder gar prismatisch auftreten. Grundsätzlich werden amorphe und kristalline Formen unterschieden. Die kristalline Form vieler Mineralien wird erst unter dem Mikroskop erkennbar; sehr kleine Kristalle sind mit dem menschlichen Auge nur schwer wahrnehmbar. In vielen Fällen hilft bereits eine gute Lupe, um die kristalline Form zu erkennen. Ich selbst besitze eine kleine Lupe zur Pflanzenbestimmung mit 12facher Vergrößerung, die auch idealerweise beim Mineraliensuchen eingesetzt werden kann.
Bei den Kristallformen existieren 7 Kristallsysteme, nämlich das reguläre kubische, das tetragonale, das hexagonale, das rhomboedrische oder trigonale, das trikline, das rhombische sowie das monokline. Diese sind in 32 Kristallklassen unterteilt. Die Anzahl der Kristallformen selbst ist allerdings selbst für den Experten kaum noch zu händeln, obwohl sie sehr wohl den Systemen und Klassen zugeordnet werden können. Manche Mineralien besitzen unglaubliche mehrere tausend Kristallformen! So ist verständlich, dass die Bestimmung mancher Minerale nur wenigen Experten vorbehalten ist.Für den Sammler ist es daher von größter Wichtigkeit, seine Fundstücke sorgsam zu katalogisieren. Insbesondere Fundort und Datum kann später bei einer nachträglichen Bestimmung oder beim Austausch mit anderen Sammlern hilfreich sein. Jedem Anfänger kann ich nur anraten, sich nicht nur entsprechende Fachliteratur anzueignen, sondern die ersten Studien am Objekt selbst, am besten im Museum, durchzuführen. Stellvertretend für die vielen Museen, welche sich der Hege und Pflege von Mineralien widmen, möchte ich auf das kleine, aber feine Museum für Mineralien und Fossilien in 41836 Hückelhoven in Nordrhein-Westfalen hinweisen.
Juli 24th, 2016 at 6:03
Guten Tag zusammen, 20.08.2011
diese Beitrag über Fossilien gelungen,
im Nettersheim Alte Schmiede Bahnhofstr50
sind mehre Querschnitte an Fossilien aus der
ganze Welt und Schichten mann kann auch, aus der Devonzeitalter Fossilien selber Suchen und Finden
nettersheim.de
naturzentrum-eifel.de
bitte der Neue Terminplan ansehen.
bis dann, Ihr Eric Bonn
Bachstr11 gelbes Haus in Troisdorf
planet-erdgeschichte-wissen.de