Schweizer Uhren sammeln – ein Einblick in die Uhren der Eidgenossen
Das Sammeln von Uhren ist in jeglicher Art und Weise ein reizvolles Hobby – und kaum etwas verbinden ambitionierte Laien und Besitzer einer riesigen Uhrensammlung derart mit den Chronographen wie das feine Handwerk der Schweiz. Swiss Made ist mehr als nur eine nationale Kennmarke für Uhren, es ist ein Statement der Qualität, der Langlebigkeit, der Liebe zum Detail und vor allem auch der Präzision. Entsprechend stammt heute mehr als die Hälfte aller weltweit verkauften Luxusuhren aus dem Land der Eidgenossen. Mit einer großen Anzahl nobler Marken und legendärer Modelle ist das Sammelgebiet Schweizer Uhren für Nostalgiker, Uhrenfreunde und Einsteiger gleichermaßen reizvoll. Nachfolgend gebe ich einen kleinen Überblick über die Welt der eidgenössischen Uhrenhersteller und -modelle.
Rolex, Breitling und Omega – an diesen großen Namen führt kein Weg vorbei
Auch wer sich so gar nicht mit Armbanduhren auskennt, kennt diese beiden riesigen Edelmarken. Das Unternehmen Rolex wurde 1905 von einem Deutschen (Hans Wilsdorf) gegründet und ist so etwas wie die erste Uhrenmarke. Vor Rolex war es unüblich, die Markennamen auf dem Ziffernblatt zu tragen, doch das Genfer Unternehmen hatte eben schon immer ein Händchen für gutes Marketing. Inzwischen ist Rolex zum Synonym für elegante und hochpreisige Uhren geworden. Gute Nachrichten für Sammler, denn die allermeisten Rolex-Modelle besitzen eine ganz ausgezeichnete Verfügbarkeit. Modelle wie die Geneva sind echte Klassiker und machen der fünfgezackten Krone alle Ehre. Uhren von Rolex machen sich aber nicht nur gut als fragile Sammlerstücke, bei den Uhren handelt es sich um wartungsarme und sportliche Armbanduhren für den Alltag. Allein mit den Modellen von Rolex ließe sich eine eigene Liste befüllen, doch dies täte dem Umfeld der Schweizer Uhrenproduktion großes Unrecht.
Mit der Unternehmensgründung 1884 ist Breitling eine echte Traditionsmarke und das nicht nur am Boden. Breitling ist offizieller Ausstatter der US Air Force und der britischen Royal Air Force, mit der Fliegeruhr Navitimer gibt es aus dem Hause Breitling sogar einen waschechten Klassiker, der seit 1952 in keiner Schweizer Uhrensammlung fehlen darf. Auch Modelle wie die Emergency (ein Mix aus Armbanduhr und Notrufsender) zeigen, wie vielfältig das Spektrum der Schweizer Uhren sein kann.
Nicht nur der aktuelle James Bond ist der Fan der Schweizer Nobelmarke Omega, viele tausend Sammler weltweit teilen die Leidenschaft für die edlen Sportuhren. Der Spion in den Diensten ihrer Majestät trägt vor allem die Seamaster imposant zur Schau, passend für den aus dem Meer steigenden Craig. Mit der Omega Speedmaster können Uhrenfreunde sogar das Uhrenmodell erwerben, das es als erste Uhr zum Mond schaffte.
Filmisch schafften es auch die Uhren von TAG Heuer zu beachtlichem Ruhm, denn bereits Steve McQueen demonstrierte mit der Carrera das, was TAG Heuer heute noch zu etwas so Besonderem macht – die Mischung aus Präzision und Geschwindigkeit. Wohl keine Uhrenmarke ist so mit dem Rennsport verbandelt wie TAG Heuer, hier verbinden sich Sportlichkeit und Luxus.
Doch nicht nur in den Hollywoodfilmen finden sich Schweizer Uhren mit Sammlerwert, auch abseits der Leinwand setzen viele bekannte Namen aus der Traumfabrik auf die traumhaften Uhren der Eidgenossen. Dazu zählen edel elegante Marken wie Baume & Mercier, deren Uhren man häufig auf dem roten Teppich an den Handgelenken von Ashton Kutcher oder Gwyneth Paltrow sieht.
Es muss nicht immer Luxus sein – Schweizer Ökonomie als Erfolgsmodell
Die Schweiz besitzt auch namhafte Uhrenmarken, die nicht unbedingt als Nobelmodelle bekannt sind, sondern auch für Modelle, die eher das sparsame Denken der Eidgenossen belegen.
Uhrenhersteller Swatch hat sich mit günstigen Quarzuhren ein neues Marktsegment geschaffen und inzwischen ist die Swatch Group eine Dachmarke für eine Vielzahl wertvoller Uhren, darunter namhafte Marken wie Omega. Bei den Swatches ist es also nicht unbedingt der monetäre Wert, der für den Sammlerwert steht, sondern vielmehr der Kultstatus. Ob neongrelle Motive aus den 80er Jahren oder Sondereditionen der Popkultur, gut erhaltene Swatch-Uhren sind vergleichbar mit originalverpackten Actionfiguren: Die Begierde der Sammler legt den Wert fest, auch wenn es augenscheinlich nur Kunststoff und Quarz sind.
Ebenfalls zur Swatch Group gehören die Uhren des Herstellers Rado, dessen Uhren der Mittel- und Oberklasse zugehörig sind. Was Rado ganz besonders macht, ist nicht nur das Design der Uhren, sondern auch deren robustes Gehäuse. Rado ist seit jeher für innovative Materialtechnik bekannt. Mit den Ceramica Uhren bieten die Schweizer Sammlerstücke, die komplett aus kratzfester Keramik bestehen. Das ist ideal für Sammler/Innen, die ihre liebsten Stücke auch gerne einmal am Handgelenk tragen.
Von Klassikern zu modernen Kultobjekten – darum sind Schweizer Uhren so begehrt
Das Sammlergebiet Schweizer Uhren ist so breit gefächert, dass hier legendäre Marken mit mehr als 100-jähriger Geschichte wie Patek Philippe, Cartier, Longines oder Breguet bisher noch nicht einmal Erwähnung finden konnten. Dabei stattete der 1775 gegründete Hersteller Breguet Napoleon oder Churchill aus. Legendäre Uhren und die Schweiz sind einfach zu dicht miteinander verwoben, zu groß ist das Feld aus legendärem Luxus und präzisen Uhrwerken, aus Kult und Performance.
Und genau das ist es auch, was Schweizer Uhren für Sammler so reizvoll macht: Jede/r Sammler/In kann eigene Schwerpunkte setzen, – Mode, eigenen Geschmack und monetären Wert verbinden und zeitlose Uhren aus der Schweiz finden. Einen sehr guten Anschauungsunterricht sowie eine Einführung in die Geschichte der Schweizer Uhren bietet das Uhrenmuseum in La Chaud-De-Fonds im Herz der Schweizer Uhrenmanufakturen.